"Die Schließung ist eine Katastroph

NWZ am 02.04.2008: "Die Schließung ist eine Katastrophe"

Die Schließung ist eine Katastrophe
INFRASTRUKTUR - Bürgerverein bietet Hilfe bei Erhaltung des Neustädter Hofs an

neustadt/wew- "Wir schließen unser Geschäft am 1. April 2008" steht auf einem kleinen gelben Zettel, der an einer Fensterscheibe klebt. Mit dieser nüchternen Mitteilung endet die knapp zehnjährige Geschichte des Neustädter Hofs. Im August 1998 hat das Ehepaar Schlehr die Gaststätte mit Saal, Kegelbahn, Clubraum und Kiosk eröffnet.
Die steigenden Kosten, so Gudrun Schlehr, und der gleichzeitig zurückgehende Umsatz hätten ihr zuletzt keine andere Wahl mehr gelassen. Mehrere Vereine haben den Neustädter Hof zwar als Vereinslokal genutzt und der Gaststätte auch all die Jahre die Treue gehalten. Aber dennoch reichten selbst diese regelmäßigen Zusammenkünfte nicht aus, um den Neustädter Hof erfolgreich weiter zu führen, bedauert Gudrun Schlehr.
Möglicherweise ist die Schließung nicht von Dauer, laut Schlehr gibt es noch Interessenten. Doch alle bisherigen Versuche, einen Nachfolger zu finden, seien gescheitert.
Mit großem Bedauern hat - neben vielen anderen - der Bürgerverein Neustadt-Rönnelmoor die Schließung des Neustädter Hofs zur Kenntnis genommen. Nach der letzten Vorstellung des diesjährigen Theaterstücks "Montebello - oder kaamt doch mal vörbi" dankten Vorstandssprecher Helmut Diers und Vorstandsmitglied Torsten Horstmann "ihrer" Vereinswirtin für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und überreichten einen Blumenstrauß.
Diers betonte, dass es "eine Katastrophe" für Neustadt-Colmar und Umgebung sei, wenn es keine Gaststätte mehr vor Ort geben würde. Denn hier seien die Vereinsaktivitäten, nicht nur des Bürgervereins, "noch in Ordnung". Der Bürgerverein biete daher "im Rahmen seiner Möglichkeiten" jegliche Hilfe an, um den Neustädter Hof langfristig zu erhalten.

Nachlese:
20 Jahre Gaststätte Neustadt - Der Neustädter Hof wurde vom Ehepaar Schlehr nicht im August 1998, sondern bereits im August 1989 eröffnet. Die Gaststätte besteht also bereits seit rund 20 Jahren und nicht erst seit zehn Jahren, wie am Dienstag irrtümlich berichtet. Wir bitten, unseren Fehler zu entschuldigen.