"Einladung hat ungeahnte Folgen"

NWZ am 12.03.2008

Bürgerverein Theatergruppe begeistert mit plattdeutscher Komödie

neustadt/lou - Was für ungeahnte Folgen eine leichtfertig ausgesprochene, aber nicht ernst gemeinte Einladung haben kann, erzählt das Stück "Montebello - oder Kaamt doch mal vörbi", das die Theatergruppe des des Bürgervereins Neustadt-Rönnelmoor im Neustädter Hof aufführt.
Im Urlaub lernen Detlef Nissen (Holger Meyer), ein überaus penibler und strikt nach Uhrzeit und eigenen Grundsätzen lebender Postbeamter, seine Frau Lena (Margrit Schellstede) und Sohn Klausi (Stefan Schellstede) die lebenslustigen Angela (Henrike Folkens) und Benno (Thomas Peters) kennen. Detlef Nissen - "was man eben im Urlaub so sagt" - lädt die Beiden nach Hause ein. Und tatsächlich, eines Tages stehen Angela und Bruno vor der Tür und bringen das minütiös geplante Leben der Familie Nissen gehörig durcheinander. Dann taucht auch noch Angelas Mutter, Martha Matthiesen (Heide Diers) auf, genauso flippig gekleidet wie die Tochter. Dazu gesellt sich schließlich noch Carmen (Stephanie Hauerken). Schon bald stellt sich heraus, dass diese Personen kein Dach über den Kopf mehr haben und nun länger bei Familie Nissen zu bleiben gedenken. Für dieses Vorhaben will Angela den Postbeamten bezirzen. Bei Pizza und Alkohol macht Detlef Nissen auch prompt einen folgenschweren Fehler . . .
Die Schauspieler bringen durchweg überzeugende Leistungen. Glaubwürdig spielt Holger Meyer einen Postbeamten, dessen Genauigkeit nicht nur nervt, sondern manchmal schon wehtut. Bei seinem "Frauchen" Lena sind einige Zuschauerinnen sicher das eine oder andere Mal geneigt, bei einigen seiner Kommandos "einzugreifen".
Ein wunderbarer Gegensatz dazu sind Henrike Folkens, Thomas Peters und Heide Diers, die pure Lebenslust auf der Bühne versprühen. Herzerfrischend agieren aber auch Stefan Schellstede und Stephanie Hauerken. Die Beiden haben mittlerweile ihre eigene Fangemeinde. Schellstedes Spiel und Sprache werden besonders von den jungen Zuschauern mit lautem Gelächter quittiert.
Vor dem ausverkauften Saal finden die Schauspieler sich schnell in ihre Dialoge ein. Die Kostüme unterstreichen wunderbare die jeweiligen Rollen.
Zwischenapplaus, immer wieder Gelächter und donnernder Beifall zum Schluss belohnen die Schauspieler für ihr gekonntes Auftreten. Und so hat Topusterin Anne Meyer nichts zu tun.
Nach der Premiere tanzt das Publikum zur Musik von Holger Menke. Eine Tombola mit vielen Gewinnen rundet diese Veranstaltung ab.
An diesem Mittwoch hebt sich um 20 Uhr erneut der Theatervorhang. Weitere Aufführungen sind am Freitag, 14. März, um 20 Uhr und am Sonntag, 16. März, um 14.30 Uhr und (zusätzlich) um 20 Uhr. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.